Sonntag, 13. Februar 2011

Das Zimmer-Find-Problem



Die Grippe hat sich Gott sei Dank wieder verzogen und auch das Wetter hat sich etwas gebessert. Mittlerweile sind 16 Volontäre aus ganz Europa (Spanien, Österreich, Ungarn, Estland, Frankreich und England) angekommen. Man kann sich vorstellen, welches Chaos in meiner ehemaligen Host Organisation herrscht. Ich habe mich bereits mit einigen unterhalten und sie scheinen recht nett zu sein. 2 Mädchen (eine Französin und eine Spanierin) arbeiten gemeinsam mit mir im Kindergarten und finden sich schon nach den ersten Tagen wirklich gut zurecht.

Eigentlich wäre hier alles gut, wäre nicht mein Zimmer-Find-Problem. Nach etlichen Telefonaten und Besichtigungen verliere ich langsam die Geduld. Die Zimmer sind zu weit entfernt, haben keine Waschmaschine oder sind zu teuer,… Gestern jedoch habe ich die Zusage für ein Zimmer in einer Erasmus Wohnung bekommen. Dort kann ich ab 1. März einziehen. Die Wohnung befindet sich im 6. Stock, hat 2 Bäder und eine kleine Dachterrasse. Auch Internetanschluss und eine Waschmaschine gibt es. Ich hoffe nur, dass mündliche Zusagen in Palermo etwas gelten. Ich habe bereits andere Erfahrungen gemacht, bin aber positiv gestimmt und glaube an das Gute im Sizilianer. J

Sonntag, 30. Januar 2011

Miiiiiiii






Meine Zimmersuche erwies sich schwieriger als gedacht. Entweder es gilt einen Vertrag zu unterzeichnen, einen Nachmieter zu suchen oder die Miete übersteigt meine geringen finanziellen Kapazitäten. Darum verweile ich noch immer im Haus ohne Waschmaschine, Duschvorhang und Backrohr. Nun hat mich auch noch die Magen-Darm-Grippe heimgesucht und mich ans Bett gefesselt. Und das auch noch am Wochenende, an dem wir eigentlich einen Ausflug nach Catania geplant hätten. Der Ausflug fand statt – aber ohne mich.

Durch Personalprobleme im Kindergarten habe ich diese Woche 2 Mal am Nachmittag dort gearbeitet und wurde wieder einmal daran erinnert, warum ich mich entschieden habe, nur vormittags zu arbeiten! Vormittags sind die Kinder jedoch lieb und auch mit der Angestellten und den Volontären verstehe ich mich gut. Am Dienstag erwartet meine ehemalige Host Organisation 18 neue Volontäre aus ganz Europa und ich bin schon sehr gespannt, wer da so aller erscheinen wird. 2 dieser Volontäre werden mit mir im Kindergarten arbeiten und ich hoffe, dass sie viel Motivation in das Projekt mitbringen.

In diesen Tagen ist es nicht leicht, sich hier in Palermo durchzuschlagen, doch ich bin zuversichtlich, dass sich bald etwas Positives ergeben wird und meine Zeit hier wieder genießen kann. Wünscht’s ma Glück!

Montag, 17. Januar 2011

Hello again :)

In Palermo hat sich einfach rein gar nichts verändert. Es sind immer noch die gleichen Obdachlosen, die am Straßenrand kauern, um wenigstens ein paar Cents zu erbetteln. Es ist immer noch der gleich gewöhnungsbedürftige Geruch der über der Stadt hängt. Es ist immer noch der gleiche Securitymann der jeden Tag seine Arbeitsstunden vor der Bank verbringt und mich freundlich grüßt, wenn ich vorbeimarschiere und mir so ein Gefühl von Vertrautheit gibt. Es ist immer noch der gleiche Gemüseverkäufer der mich bei meinen Einkäufen über den Tisch zieht und viel mehr verlangt als eigentlich zu bezahlen wäre. Es ist immer noch die gleiche Mentalität der Menschen, die man nicht verstehen kann und die immer wieder überrascht. Es ist immer noch das gleiche Ambiente das in der Stadt liegt und von dem man sich einfach nicht erklären kann, warum es einen in seinen Bann zieht. Man könnte meinen, dass in dieser Stadt die Zeit stehen geblieben ist und auf meine Rückkehr gewartet hat. Doch schon bei meinem ersten Besuch im Kindergarten wird mir klar wie viel sich in den 4 Monaten meiner Abwesenheit verändert hat. Die kleinen Fratzen die noch nicht gehen konnten laufen jetzt den ganzen Kindergarten aus und diejenigen die kein Wort von sich gegeben haben können sich nun schon richtig gut artikulieren.

Und so füge ich mich wieder in diese Stadt, versuche die „Zeiten“ der Palermitaner in meine österreichische Lebensweise einzubauen und der Kälte in meinem Zimmer zu trotzen. Draußen ist es für unsere Verhältnisse ungewöhnlich mild und so habe ich mich sogleich mit gutem Buch ans Meer gesetzt und mir die Sonnenstrahlen auf den Bauch scheinen lassen.

Feste muss man bekanntlich feiern wie sie fallen und hier tun sie das ungewöhnlich oft. Deshalb gab es auch schon grande festa in Palermo und ich habe wieder viele neue Erasmus und Nicht-Erasmus Bekanntschaften gemacht und wurde bereits zu einem Italienisch-Deutsch Tandem eingeladen.

Heute wurde mir versichert, dass mein Vertrag unterschrieben werden wird. Das heißt ich muss nicht mehr Abwarten und Cappuccino trinken sondern kann mich jetzt auf die Suche nach einem Zimmer begeben und voll und ganz hier herunten ankommen.

Ammuni :)