Seit letztem Mittwoch hat sich viel getan.
Obwohl wir am Heiligen Abend nicht arbeiten müssen, stehe ich gegen halb 8 auf, richte meine 7 Sachen zusammen und setze mich in den Zug Richtung Flughafen.
Um halb 1 startet dann mein Flieger Richtung München. Dort holt mich der Daniel ab und bringt mich nachhause.
Dort hat niemand eine Ahnung, dass ich die Weihnachtsfeiertage mit ihnen verbringen werde und so ist die Überraschung groß.
Wir verbringen einen gemütlichen Heiligen Abend und feiern am Christtag mit dem Rest der Jäger'schen Familie.
Am Sonntag bin ich auch bei der Sternsingerprobe dabei und freue mich, dass ich heuer mit Bäb, Bincy und Melli die Bahnstraße als Sternsinger unsicher machen darf :)
Am 29. Dezember findet noch die alljährliche Sendungsfeier in Jenbach statt. Es ist wirklich ein feiner Tag und ich freue mich, viele Jungscharler wiederzusehen.
Ich kann gar nicht glauben, dass ich jetzt schon wieder seit einer Woche zuhause bin, scheint es doch, als wäre ich erst gestern angekommen.
Mein Flieger nach Palermo geht am 10. Jänner.
Mittwoch, 30. Dezember 2009
Mittwoch, 23. Dezember 2009
Merry Christmas everyone
Der Montag geht gleich wieder voll los - wir starten mit 3 Stunden Sprachkurs. Nachmittags arbeiten wir 4 Stunden in Ubuntu. Dort spielen die Kinder ein Theaterstück, das sie einstudiert haben. Ich verstehe kein Wort des Gesagten und auch bei der Handlung muss ich passen. Mittlerweile habe ich es 2 Mal gesehen, aber immer noch keine Ahnung, worum es geht :)
Am Dienstag haben wir vormittags Sprachkurs und "arbeiten" erst abends wieder. Nach meinem Mittagsschlaferl entdecke ich, dass sich auf unserem Balkon noch ein Bewohner findet. Wir teilen uns unser Zimmer jetzt also zu dritt. :)
Die Organisation "Dipingi la pace" veranstaltet abends ein Essen - und das in einer Kirche. Im Kirchenschiff stehen nicht wie sonst die Bänke in Reih und Glied, sondern weihnachtlich geschmückte Tische.
Es ist das erste Mal, das ich in einer Kirche zum Abendessen eingeladen bin :)
Auch gesungen wird: Eine "Band", die Lieder in Karaokeversion anstimmt, sorgt für die "passende Stimmung". Das ist das erste Mal, dass ich einen Bildschirm auf einem Volksaltar sehe.
Bei der Ansprache des Pfarrers werden Julia und ich namentlich erwähnt. Wir müssen aufstehen und die ganze Kirche (etwa an die 120 Gäste) applaudiert. Echt peinlich! :)
Heute Mittwoch arbeiten wir nach der Sprachschule im Kindergarten. Draußen ist es heute so warm, dass man zeitweise sogar mit kurzen Ärmeln herumlaufen kann.
Wie soll man da bitte in Weihnachtsstimmung kommen?
Abends lassen wir uns eine Pizza liefern. Das läuft genau wie in den schlechten amerikanischen Filmen ab. Ich hab so eine Freude, dass ich von unserem Pizzaboten sofort ein Foto schießen muss :).
Andrew hat Papier gekauft und möchte das Wohnzimmer weihnachtlich dekorieren. Also hören wir Weihnachtslieder aus England, Estland, Frankreich und Österreich und basteln Schneeflocken, Girlanden und Weihnachtsbäume.
Das Wohnzimmer ist jetzt ein französischer-estischer-britischer-österreichischer Mix - eben ein Weihnachtsfest bestehend aus unterschiedlichen Kulturen :)
Ich wünsche euch allen ein schönes, ruhiges, besinnliches und vor allem gesundes Weihnachtsfest :)
P.S. Das mit dem Layout hab ich noch nicht so ganz herausen - ich werde dran arbeiten :D Mi scusate :)
Sonntag, 20. Dezember 2009
Santa Claus is coming to town...
Am Donnerstag haben wir vormittags Sprachschule (eh wie immer) und nachmittags arbeiten wir in "Dipingi la
pace". Wir lernen den Kindern Jingle Bells und stellen anschließend fest, dass wir im Englisch selbst nicht so sattelfest sind. Macht ja nichts - wir könnten ihnen Deutsch beibringen :)
Abends sind wir zu einer Party eingeladen. Das Motto ist "Reptilien und Hüte". Wir haben nicht viele Materialien, schaffen es aber trotzdem, nette "Kostüme" zu basteln.
Freitag Vormittag versammeln wir uns wieder in der Sprachschule. Dort fühle ich mich mit den Grammatikthemen unterfordert, habe ich doch schon mehr als einmal questo und quello gelernt. Trotzdem haben wir immer Spaß und lachen viel. Von 16:00 bis 18:00 arbeiten wir im Kindergarten und anschließend machen wir uns auf den Weg zum großen Supermarkt. Wir
kaufen Wein und Kastanien und genießen den Abend mit super gutem von der Mama gesponortem Glühwein.
Am Samstag stehe ich erst mittags auf - endlich mal wieder ausschlafen! Den ganzen Tag über wird geputzt, gewaschen, gebügelt und aufgeräumt und der Mama alle Ehre gemacht :) Heute befindet sich im Advenkalender die angeblich verliehene Weihnachtsmusik vom Xander :) Am Abend gammle ich ein bisschen im Zimmer herum und lasse mich von YouTube unterhalten.
Heute Sonntag schlafe ich genausolang wie am Vortag und genieße das Gefühl ausgeschlafen zu sein. Nachmittags unternehmen Margit, Julia und ich einen Spaziergang. Ich finde sogar noch ein Scheiß-Geschenk für den D
ani :) Hui Hui... nur mehr 4 Tage bis Weihnachten!
Abends sind wir zu einer Party eingeladen. Das Motto ist "Reptilien und Hüte". Wir haben nicht viele Materialien, schaffen es aber trotzdem, nette "Kostüme" zu basteln.
Freitag Vormittag versammeln wir uns wieder in der Sprachschule. Dort fühle ich mich mit den Grammatikthemen unterfordert, habe ich doch schon mehr als einmal questo und quello gelernt. Trotzdem haben wir immer Spaß und lachen viel. Von 16:00 bis 18:00 arbeiten wir im Kindergarten und anschließend machen wir uns auf den Weg zum großen Supermarkt. Wir
Am Samstag stehe ich erst mittags auf - endlich mal wieder ausschlafen! Den ganzen Tag über wird geputzt, gewaschen, gebügelt und aufgeräumt und der Mama alle Ehre gemacht :) Heute befindet sich im Advenkalender die angeblich verliehene Weihnachtsmusik vom Xander :) Am Abend gammle ich ein bisschen im Zimmer herum und lasse mich von YouTube unterhalten.
Heute Sonntag schlafe ich genausolang wie am Vortag und genieße das Gefühl ausgeschlafen zu sein. Nachmittags unternehmen Margit, Julia und ich einen Spaziergang. Ich finde sogar noch ein Scheiß-Geschenk für den D
Mittwoch, 16. Dezember 2009
Es weat...
Am Sonntag beschließe ich, einen erneuten Spaziergang zu machen und die schönen Seiten der Stadt zu entdecken -> und die finde ich auch!
In der Via Maquieda finde ich wunderschöne alte Bauwerke. Wenn man die Straße für ca. eine dreiviertel Stunde entlangspaziert, kommt man in den neueren Teil der Stadt und später zu wunderschönen Parkanlagen (Englischer Garten).
Dort treffe ich Julia und Margit und wir spazieren gemeinsam durch den Park. Am Rückweg fängt es an zu regnen und innerhalb weniger Minuten sind wir von Händerln umzingelt, die alle ihre Regenschirme an den Mann bzw. an die Frau bringen wollen.
Montag Vormittag starten wir wieder mit unserem Sprachkurs - diesmal ist es eine Privatstunde für Julia und für mich. In der Pause frühstücken wir im Cafè und essen so zum ersten Mal ein "arancino". Es ist eine Spezialität Siziliens und ist wirklich super (gefüllte Reisbälle mit Mozzarella und Prosciutto).
Am Nachmittag bringt uns unser Mentor Gabriele zu unserem neuen Arbeitsplatz. In "Dipingi la pace" kommen die Kinder aus einer sehr armen und brutalen Gegend (viele Eltern sitzen als Mafiosi im Gefängnis, welches sich genau hinter der Schule befindet). Abends machen wir noch eine kleine Shoppingtour und fallen dann hundemüde in unsere Betten.
Am Dienstag öffne ich gleich in der Früh meinen Adventkalender. Clemi hat mir original
Heute Mittwoch arbeiten wir für 4 Stunden in Ubuntu und haben danach frei. Ich mache mit Sarah (die Freundin meines Mitbewohners, die derzeit zu Besuch ist) einen Spa
Sonntag, 13. Dezember 2009
Am Donnerstag beginnt mein Sprachkurs um 9:00. Julia hat immer noch Angina und bleibt deshalb zuhause. Für mich bedeutet dies eine Privatstunde. Mit den Themen bin ich ein bisschen unterfordert, da ich diese Inhalte schon aus der Schule kenne. Aber macht nichts, Übung macht ja bekanntlich den Meister.
Nachmittags arbeite ich wieder in Ubuntu. Es ist nicht viel zu tun, da es mehr Betreuer als Kinder gibt. Es gibt sehr viele Voluntäre in diesem Projekt, einige davon sind aus Italien. Das macht das Kommunizieren mit den Kindern schwieriger - aber das braucht einfach seine Zeit.
Am Freitag geht es Julia besser und sie begleitet mich zum Sprachkurs. Wir haben keine Privatstunden mehr, sondern stoßen zu einem anderen Sprachkurs hinzu. Schüler aus der Türkei, aus London, Chicago, Berlin und Stuttgart nehmen daran teil. Es ist ein Beginnerkurs und so komme ich sehr gut mit (Danke Frau Schittenkopf :D).
In der Pause besuchen wir ein Caffè gegenüber der Sprachschule. Für Schüler gibt es dort alles zum halben Preis: original italienischer Cappuccino um 1 Euro. Che bello!
Nachmittags arbeiten wir wieder im Kindergarten. Heute ist es richtig nett. Ich helfe einem Kind bei der Hausaufgabe. Als dann aus Silben ein Wort gebildet werden soll, muss ich leider passen. Dafür reichen meine Italienischkenntnisse leider noch nicht aus.
Abends sind Julia und ich alleine in der Wohnung. Deshalb ziehen wir uns zurück und genießen ein bisschen die Ruhe.
Der Samstag verläuft sehr ruhig. Beim Lesen und "Gammeln" vergeht die Zeit recht schnell. Später wird noch das Bad geputzt und unser Zimmer aufgeräumt. In meinem megagenialen Adventkalender von zuhause befindet sich heute eine CD vom Xander. Er hat verschiedenste Lieder zu Thema Palermo gesammelt und 6 Stück gefunden.
Abends wollen die anderen ausgehen. Da mein Rücken aber heute nicht richtig mitspielt, entschließe ich mich zuhause zu bleiben und das Lotterleben zu genießen.
Mittwoch, 9. Dezember 2009
Stunde Null - ma fang ganz von vorne an!
Liebe Blogleser!
Damit ich für meine Zeit nach dem EVS (European Voluntary Service) eine Erinnerung habe und euch nicht alles 5 mal erzählen muss, habe ich diesen Blog erstellt!
Über Einträge, Notizen und blöde Kommentare freue ich mich immer sehr :)
Nachdem am Freitag im Jolly gefeiert wurde, am Samstag der Nikolaus an Jäger'sche Pforten geklopft hat, blieb am Sonntag nicht viel Zeit zum Packen. 38 Kilo wog der Koffer schlussendlich. Gott sei Dank hat es uns (na ja... eigentlich den Papa) nur 40 Euro gekostet - die Frau am Schalter war wirklich kulant.
Der Flieger hob um halb 7 in die Lüfte. 2 Stunden später konnte ich Palermo als funkelndes Lichtermeer von oben betrachten. In der Nacht und vom Flugzeug aus ist es wirklich eine wunderbare Stadt :)
Vom Flughafen fuhr ich etwa 1 Stunde nach Palermo Centrale wo mich Julia (meine Zimmerkameradin aus Kärnten) und Andrew (ein Engländer) abholten.
Unsere Wohnung befindet sich fast gegenüber vom Bahnhof und somit wirklich leicht zu finden. Dort begrüßen mich Alisa (aus Moldawien), Margit (aus Estland) und George (sprich: Hoche aus Spanien).
In unserem Zimmer befinden sich 2 Drahtgestelle mit Matratze (in Italien sagt man dazu anscheinend Bett), 2 Kleiderkästen, die nur zum Hängen sind (macht nichts, die Türen gehen eh nicht auf), ein Tisch mit dreieinhalb Beinen und 2 Gartenstühle. Ach ja... und ein Kastl, das mich an ein Bücherregal erinnert. Außerdem haben wir einen Balkon. Er misst circa einen halben Quadratmeter.
Ich bin sehr müde und möchte eigentlich nur noch ins Bett (ja genau, aufs Drahtgestell). Leider gibt es hier keine Bettdecken. Man hat mich zwar gebeten "bed sheets" mitzubringen, aber die Italiener meinen damit anscheinend normale Betten. In dieser Nacht schlafe ich mit Pullover und Mantel (Gott sei Dank hab ich den dabei) und komm mir ein wenig obdachlos vor.
In der Nacht ist es wirklich kalt. Im Haus gibt es keine Heizung und da die Fenster nicht wirklich schließen, geschweige denn dicht sind, wird es ziemlich kühl.
Macht aber nichts. Am Morgen spendiert mir Julia einen Tee und wir treffen Roberta. Sie ist quasi unser Mentor in Arbeitsangelegenheiten. Wir gehen zur Sprachschule und machen dort einen Test. Sie wollen wissen, wie gut wir bereits Italienisch sprechen und in welche Gruppen sie uns einteilen sollen. Danach wird uns das Büro von unserer Organisation gezeigt.
In der Mittagspause stellen Julia und ich unser Zimmer um. Wir stellen beide "Kästen" in die Mitte, um so ein bisschen Privatsphäre zu erzeugen. Ich hänge alle Fotos auf die Wand (Benjamin, Mafioso-Abschiedsfeier, Tirol und die Berge...) und natürlich auch meine Wandtatoos und eine Kuh dürfen nicht fehlen.
Um drei Uhr sollen wir bei unserer Arbeit sein. Das Projekt heißt "Ubuntu" und ist ein Kindergarten für Migrantenkinder. Julia weiß den weg aber nicht mehr und so laufen wir ca. 1 Stunde durch die Stadt. Ich frage viele Leute auf der Straße, doch da kann keiner Englisch. Einer behauptet dann "Ich kann deutsch". Aber außer diesem Satz habe ich nichts von ihm gehört.
Na ja... "Anche io parlo l'italiano!" :)
Schließlich finden wir doch noch hin und merken, dass wir am Hintereingang, der eigentlich der Vordereingang ist, schon 2 mal vorbeigekommen sind.
Im Kindergarten gibt es für uns nicht viel zu tun - es ist mehr ein Hineinschnuppern.
Am Abend kommt noch "Elo". Sie ist Französin und wird für die nächsten 9 Monate hier bleiben. Sie spricht fast kein Englisch, versteht aber einiges. Mir geht es mit dem Italienischen genau gleich. Deshalb einigen wir uns, dass ich Englisch rede und sie Italienisch. Wir lernen beide und in einem Monat werden wir es genau umgekehrt machen.
Die Nacht ist sehr laut, da eine der Hauptstraßen quasi an unserem Haus vorbeiführt. Die Italiener hupen und hupen und hupen. Um 3 Uhr nachmittags gleichermaßen, wie um 4 Uhr früh. Wenn man über die Straße geht, braucht man keinen Zebrastreifen zu suchen, man geht einfach drüber, wo man gerade ist und wohl oder übel müssen sie dann abbremsen.
Außerdem bin ich in der Nacht aus dem Bett gefallen. Das glaube ich ist mir noch nie passiert und ich muss deshalb lachen.
Dienstags haben wir frei - Maria Empfängnis zum Dank. Eigentlich wollen Julia und ich zum Meer und uns einen Garten anschauen, aber Julia bekommt Angina und so beschließe ich, alleine loszumarschieren.
Am Feiertag sieht alles noch verlassener aus. Die Wände brökeln und gestrichen wurde seit mindestens 40 Jahren kein Haus mehr. Es ist mehr wie ein Slum hier... aber die Italiener bezeichnen es als Centro Storico - die Altstadt quasi.
Ich sehe mir den Garten an, der wirklich bezaubernd is und gehe dann auch noch zum Meer. Es ist kein Strand sondern mehr ein Hafen. Zum Schwimmen muss man cirka eine halbe Stunde mit dem Bus fahren. Aber gesehen hab ich das Meer und somit bin ich auch schon wieder versöhnt.
Heute Mittwoch haben wir unser "On-Arrival-Training". Dabei geht es um interkulturellen Dialog. Margit erzählt von Estland und Elo von Frankreich. Als wir einige Eigenarten der jeweiligen Länder diskutieren, kann keiner der beiden und auch die "Trainer" nicht verstehen, dass es passieren kann, dass man in Österreich einen Arzttermin (z.B. auf der Klinik) verliert, wenn man zu spät kommt.
Ansonsten verläuft das Training recht lustig und auch das Taschengeld bekommen wir ausbezahlt. Darum gehe ich gleich einkaufen und hole mir Salat und Mozzarella. CHE STUPENDO!
Damit ich für meine Zeit nach dem EVS (European Voluntary Service) eine Erinnerung habe und euch nicht alles 5 mal erzählen muss, habe ich diesen Blog erstellt!
Über Einträge, Notizen und blöde Kommentare freue ich mich immer sehr :)
Nachdem am Freitag im Jolly gefeiert wurde, am Samstag der Nikolaus an Jäger'sche Pforten geklopft hat, blieb am Sonntag nicht viel Zeit zum Packen. 38 Kilo wog der Koffer schlussendlich. Gott sei Dank hat es uns (na ja... eigentlich den Papa) nur 40 Euro gekostet - die Frau am Schalter war wirklich kulant.
Der Flieger hob um halb 7 in die Lüfte. 2 Stunden später konnte ich Palermo als funkelndes Lichtermeer von oben betrachten. In der Nacht und vom Flugzeug aus ist es wirklich eine wunderbare Stadt :)
Vom Flughafen fuhr ich etwa 1 Stunde nach Palermo Centrale wo mich Julia (meine Zimmerkameradin aus Kärnten) und Andrew (ein Engländer) abholten.
Unsere Wohnung befindet sich fast gegenüber vom Bahnhof und somit wirklich leicht zu finden. Dort begrüßen mich Alisa (aus Moldawien), Margit (aus Estland) und George (sprich: Hoche aus Spanien).
In unserem Zimmer befinden sich 2 Drahtgestelle mit Matratze (in Italien sagt man dazu anscheinend Bett), 2 Kleiderkästen, die nur zum Hängen sind (macht nichts, die Türen gehen eh nicht auf), ein Tisch mit dreieinhalb Beinen und 2 Gartenstühle. Ach ja... und ein Kastl, das mich an ein Bücherregal erinnert. Außerdem haben wir einen Balkon. Er misst circa einen halben Quadratmeter.
Ich bin sehr müde und möchte eigentlich nur noch ins Bett (ja genau, aufs Drahtgestell). Leider gibt es hier keine Bettdecken. Man hat mich zwar gebeten "bed sheets" mitzubringen, aber die Italiener meinen damit anscheinend normale Betten. In dieser Nacht schlafe ich mit Pullover und Mantel (Gott sei Dank hab ich den dabei) und komm mir ein wenig obdachlos vor.
In der Nacht ist es wirklich kalt. Im Haus gibt es keine Heizung und da die Fenster nicht wirklich schließen, geschweige denn dicht sind, wird es ziemlich kühl.
Macht aber nichts. Am Morgen spendiert mir Julia einen Tee und wir treffen Roberta. Sie ist quasi unser Mentor in Arbeitsangelegenheiten. Wir gehen zur Sprachschule und machen dort einen Test. Sie wollen wissen, wie gut wir bereits Italienisch sprechen und in welche Gruppen sie uns einteilen sollen. Danach wird uns das Büro von unserer Organisation gezeigt.
In der Mittagspause stellen Julia und ich unser Zimmer um. Wir stellen beide "Kästen" in die Mitte, um so ein bisschen Privatsphäre zu erzeugen. Ich hänge alle Fotos auf die Wand (Benjamin, Mafioso-Abschiedsfeier, Tirol und die Berge...) und natürlich auch meine Wandtatoos und eine Kuh dürfen nicht fehlen.
Um drei Uhr sollen wir bei unserer Arbeit sein. Das Projekt heißt "Ubuntu" und ist ein Kindergarten für Migrantenkinder. Julia weiß den weg aber nicht mehr und so laufen wir ca. 1 Stunde durch die Stadt. Ich frage viele Leute auf der Straße, doch da kann keiner Englisch. Einer behauptet dann "Ich kann deutsch". Aber außer diesem Satz habe ich nichts von ihm gehört.
Na ja... "Anche io parlo l'italiano!" :)
Schließlich finden wir doch noch hin und merken, dass wir am Hintereingang, der eigentlich der Vordereingang ist, schon 2 mal vorbeigekommen sind.
Im Kindergarten gibt es für uns nicht viel zu tun - es ist mehr ein Hineinschnuppern.
Am Abend kommt noch "Elo". Sie ist Französin und wird für die nächsten 9 Monate hier bleiben. Sie spricht fast kein Englisch, versteht aber einiges. Mir geht es mit dem Italienischen genau gleich. Deshalb einigen wir uns, dass ich Englisch rede und sie Italienisch. Wir lernen beide und in einem Monat werden wir es genau umgekehrt machen.
Die Nacht ist sehr laut, da eine der Hauptstraßen quasi an unserem Haus vorbeiführt. Die Italiener hupen und hupen und hupen. Um 3 Uhr nachmittags gleichermaßen, wie um 4 Uhr früh. Wenn man über die Straße geht, braucht man keinen Zebrastreifen zu suchen, man geht einfach drüber, wo man gerade ist und wohl oder übel müssen sie dann abbremsen.
Außerdem bin ich in der Nacht aus dem Bett gefallen. Das glaube ich ist mir noch nie passiert und ich muss deshalb lachen.
Dienstags haben wir frei - Maria Empfängnis zum Dank. Eigentlich wollen Julia und ich zum Meer und uns einen Garten anschauen, aber Julia bekommt Angina und so beschließe ich, alleine loszumarschieren.
Am Feiertag sieht alles noch verlassener aus. Die Wände brökeln und gestrichen wurde seit mindestens 40 Jahren kein Haus mehr. Es ist mehr wie ein Slum hier... aber die Italiener bezeichnen es als Centro Storico - die Altstadt quasi.
Ich sehe mir den Garten an, der wirklich bezaubernd is und gehe dann auch noch zum Meer. Es ist kein Strand sondern mehr ein Hafen. Zum Schwimmen muss man cirka eine halbe Stunde mit dem Bus fahren. Aber gesehen hab ich das Meer und somit bin ich auch schon wieder versöhnt.
Heute Mittwoch haben wir unser "On-Arrival-Training". Dabei geht es um interkulturellen Dialog. Margit erzählt von Estland und Elo von Frankreich. Als wir einige Eigenarten der jeweiligen Länder diskutieren, kann keiner der beiden und auch die "Trainer" nicht verstehen, dass es passieren kann, dass man in Österreich einen Arzttermin (z.B. auf der Klinik) verliert, wenn man zu spät kommt.
Ansonsten verläuft das Training recht lustig und auch das Taschengeld bekommen wir ausbezahlt. Darum gehe ich gleich einkaufen und hole mir Salat und Mozzarella. CHE STUPENDO!
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