Sonntag, 28. Februar 2010

Meer²











Am Montag arbeite ich von 12 - 6 in Ubuntu. Obwohl es recht anstrengend ist vergeht die Zeit schneller als erwartet. Am Abend probiere ich das erste Mal die sizilianische Spezialität "Pasta al Forno" (ähnlich einer Lasagne aber mit Ringnudeln). Zwar schmeckt es noch nicht wie im Pasta-Place um die Ecke, aber das Ergebnis kann sich glaub ich sehen lassen :)

Dienstag arbeite ich von 9-3 in Ubuntu, da ich am Nachmittag die erste Konversationsstunde habe.
Anstatt eines normalen Sprachkurses treffe ich mich mit meiner Lehrerin 2 mal pro Woche für 1,5 Stunden um nur mit ihr zu reden.
In unserer ersten Stunde reden wir gleich über Generationenkonflikte - kein leichtes Thema, aber ich genieße es sehr zuzuhören und zu reden (oder es zumindest zu probieren).
Abends gehe ich noch mit Julia und Leandra (die Chefin von Ubuntu) in die Taverne auf einen Zibbibbo. Wir unterhalten uns über die allgemeine Situation des Kindergartens und ich bekomme viel Einblick in die Organisation und Gestaltung.

Nachdem ich am Mittwoch von 12 bis 5 in Ubuntu gearbeitet habe, treffen sich alle Freiwilligen, meine Koordinatorin, mein Mentor und der Chef von Dipingi la Pace zu einem Meeting.
Da es in der Organisation sehr viele Probleme gibt, wollen wir einiges besprechen und Verbesserungsvorschläge sowie bestimmte Sachverhalte klären.
Doch Padre Turturro (der Chef) interessiert sich nicht im Geringsten für die Probleme, die zurzeit in der Organisation herrschen, telefoniert während des Meetings dreimal und verlässt nach einer dreiviertel Stunde das Geschehen, weil er zur Messe muss. ^^
An diesem Tag erfahren wir auch, dass wir im Sommer wahrscheinlich für 3 Monate ins Innere des Landes ziehen müssen --> also nicht sehr aussichtsreich.
Abends veranstalten wir ein gemeinsames Abendessen in der Wohnung, weil uns unser Engländer am Samstag (für immer) verlassen wird und Jorge am Donnerstag für eine Woche nach Spanien fährt.

Am Donnerstag habe ich vormittags wieder Konversationskurs und nachmittags arbeite ich in Dipingi la Pace. Dort treffe ich auch auf Anna Maria, der ich ab sofort Englisch Nachhilfe Stunden geben soll. Den Abend verbringe ich in der Wohnung und erledige allfallende Dinge.

Am Freitag werde ich gegen 11 Uhr von unserer Klingel geweckt.
Es ist ein Blumenhändler der 2 wunderschöne, riesige, duftende Blumensträuße bringt. Sie sind für meine Mitbewohnerin bestimmt, die heute ihren Geburtstag feiert, aber leider nicht zuhause ist. Nachmittags arbeite ich im Hort und mache mir abends einen gemütlichen Abend. Ich habe starkes Kopfweh und ziehe mich lieber ein bisschen zurück, dusche gemütlich, skype mit Bianca und relaxe.

Da Elodie gestern ihren Geburstag gefeiert hat, machen wir heute Samstag ein Picknick. Margit, Julia, Elodie, ihr Freund Gabriele und ich machen uns auf zum Meer, wo wir einen gemütlichen Nachmittag verbringen. Ich kaufe mir einen Drachen und bin ganz stolz, als es mir endlich gelungen ist, ihn richtig zu bedienen und ihn in den Lüften schweben zu sehen.
Am Abend gehen Julia und ich mit Leandra etwas essen und gehen danach zu Giorgiana (eine der neuen Freiwilligen), die ihren Geburtstag feiert. Da ich relativ müde bin, gehe ich gegen 2.30 in unsere Wohnung.

Heute Sonntag wollte ich eigentlich gammeln, aber die anderen Frewilligen fahren nach Mondello, einen wunderschönen Strand ca. eine viertel Stunde von Palermo entfernt. Heute hat es 29 Grad und es ist einfach nur warm.
Thibaut, Jane, Delina, Giuseppe, Sam, Charlotte, Giorgiana, Andrea und ich genießen einen wunderschönen Tag am Meer mit schwimmen, Volleyball, Latzi machen,...
Als es dann dunkel wird, setzen wir uns an die Küste. Die Nacht ist glasklar und es ist wunderbar, wie sich der Mond im Meer spiegelt. Alles in allem war das bis jetzt bei Weitem mein bester Tag in Palermo :)

Fasching in Palermo, Palermo im Fasching






Am Montag, dem 15.2.10, Tag 1 nach Bernadette quasi, bin ich vormittags in der Sprachschule und nachmittags im Kindergarten. Ich bin alles in allem ziemlich k.o. von letzter Woche und will deshalb einen gemütlichen Abend in der Wohnung verbringen. Gemeinsam mit Margit und Julia schauen wir die Herren Abfahrt. Obwohl wir fest die Daumen drücken gehen sie dieses Mal leider leer aus.

Am Dienstag - Faschingsdienstag - arbeiten wir nachmittags in Ubuntu. Die Kinder werden der Reihe nach in ihre Kostüme gesteckt, bemalt, geschminkt und gestylt, da am Abend die Eltern kommen und ein gemeinsames Fest gefeiert wird.
Auch Julia und ich verkleiden uns: Sie als Katze und ich, wie könnte es anders sein, als Nonne.
Es ist ein richtig schöner Nachmittag und das erste Mal seit langem, dass ich mich im Fasching wieder verkleide.

Am Aschermittwoch haben wir unsere letzte Sprachstunde. Danach ist der Sprachkurs, der von der EU bezahlt wird vorbei.
Nachmittags arbeiten wir wie gewohnt in Ubuntu.
Ich halte mich getreu an die Regeln des Aschermittwochs und verzichte auf Fleisch und Süßes. Generell wird mein Fastenopfer dieses Jahr der Verzicht auf Süßigkeiten und Arancini (sizilianische Spezialität: Reisbällchen mit Prosciutto und Mozzarella) sein. Was habt ihr euch vorgenommen?

Wie immer arbeite ich am Donnerstag wieder in Dipingi la Pace. Diesmal bin ich jedoch alleine, weil sich Julia dazu entschieden hat, nicht mehr in diesem Projekt zu arbeiten. Es war ihr zu gefährlich.
Abends gehen meine Appartmentkollegen und ich auf eine Pizza im Borgo Vecchio und anschließend auf einen Zibbibbo in die Taverne. (Es lebe Zibbibbo!)

Nachdem ich am Freitag wieder alleine im Hort arbeite, sind wir abends zu einer Party bei unserem "Chef" eingeladen.
Es ist ein wirklich lustiger Abend, an dem viel gelacht, getrunken, gelacht und gefeiert wird und ich trete erst gegen halb 5 meinen Heimweg an :)

Am Samstag erledige ich den Haushalt (ja, auch das muss sein) und begleite anschließend Margit in ein Buchgeschäft.
Ich kaufe mir den kleinen Prinzen und Forrest Gump auf Italienisch. Bin ja schon gespannt, ob "Lauf, Forrest, lauf!" mit "Corri, Forrest, corri!" übersetzt wird :)
Abends sind wir wieder in der Vucceria anzutreffen.

Eigentlich möchte ich am Sonntag einen Gammeltag machen, da das Wetter aber so schön ist, beschließen wir eine Runde zu drehen und gehen an den Hafen. Es bietet sich ein atemberaubender Ausblick auf das tiefblaue Meer.

Sonntag, 14. Februar 2010

3 Hunde, ein Tirolerabend und jede Menge neue "Möbel"






Am Sonntag schlaf ich aus und stehe dann auf, um meinen Teil des Zimmers noch ein bisschen auf Fordermann zu bringen. Den größten Teil habe ich schon am Vortag erledigt, jedoch muss noch gekehrt und gewischt werden, weil mich heute Bernadette besuchen kommt. Ich fahre gegen 7 zum Flughafen und warte, bis ihr Flieger landet. Natürlich habe ich ein Schild mit "Bernadette Jäger" dabei. Die Italienier schauen ein bisschen komisch, lesen es 2 oder gar 3 mal und tuscheln über dessen Aufschrift.
Da Bernadette nicht weiß, dass ich sie am Flughafen abhole, freut sie sich, mich zu sehen und auch das Schild findet sie lustig.
Wir fahren zurück nach Palermo, wo uns 3 Hunde am Bahnhof erwarten. Sie verfolgen uns bis zu Bernadettes Bed & Breakfast (sehr schön und sauber für italienische Verhältnisse). Nachdem wir ihre Sachen dort gelassen haben und die Hunde abgeschüttelt haben, schauen wir meine Wohnng an. Wir essen noch eine Kleinigkeit, ich darf meine "Geschenke" auspacken und dann verabschieden wir uns für diesen Abend.

Am ersten Tag der Woche muss ich von 9 - 3 im Kindergarten arbeiten und werde dort von Bernadette abgeholt. Wir trinken ganz gemütlich einen Kaffee und kaufen Lebensmittel ein, denn am Abend sind wir bei meinem "Chef" zum Essen eingeladen. Wir machen - fast - original Tiroler Knödl (sprich: Knedl :D) und freuen uns, wie gut sie ankommen. Der Abend ist richtig nett. Wir reden viel Italienisch und wir unterhalten uns so gut, dass wir erst um halb 3 nachhause gehen.

Am Dienstag arbeite ich gleich wie am Montag und auch heute holt mich Bernadette wieder ab. Wir sind ein bisschen müde (und Bernadette mehr oder weniger krank). Deshalb beschließen wir, uns etwas aus meinem Stammcafè zu holen und machen ein Picknick bei ihr am Bett. Wir machen uns einen gemütlichen Nachmittag bzw. Abend, reden viel und machen ein Abendschläfchen :)

Am Mittwoch habe ich Sprachkurs von 9 - 12. Wir treffen uns in unserer Wohnung und kochen gemeinsam. Nachmittag muss ich wieder arbeiten und Bernadette beschließt - wieder einmal - eine Shoppingtour zu unternehmen. Sie holt mich nach meiner Arbeit um 6 wieder ab und wir relaxen ein bisschen bei uns zuhause. Am Abend gibt es ein weiteres Fest bei meinem "Chef". Alle Voluntäre der Organisation sind dazu eingeladen (= italienische und nicht italienische). Da die Stimmung nicht so gut ist, wie am Montag, gehen wir bereits um 12 nachhause.

Am Donnerstag schicke ich Bernadette nach Cefalu, ein kleiner aber netter Ort ca. 1 Zugstunde entfernt. Während ich im Hort arbeite (und auch heute gibt es wieder Probleme über Probleme) macht sie sich eine netten Nachmittag am Meer.
Abends kochen wir gemeinsam für meine WG-Mitbewohner. Wir machen Tiroler Knödl (sprich: Knedl) und Apfelstrudel mit Vaniellesoße. Die Knödl (sprich: Knedl) sind super, das Kochen des Apfelstrudels verläuft weniger gut. Durch den (kaputten) Gasofen dauert alles eine Ewigkeit. Schließlich und endlich können wir dann doch noch einen ausgetrockneten, halb verbrannten Apfelstrudel servieren. Wir spielen noch ein paar Spiele und es wird ein richtig netter Abend.

Am Freitag hab ich auch nicht viel Zeit für mein Schwesterlein. Von 9 bis 12 versuche ich der Grammatik im Sprachkurs zu folgen und um halb 1 findet schon wieder eine Besprechung in "Dipingi la pace" statt. Der Vortag wird reflektiert und bringt wenig "erfreuliche" Wendungen.
Der Nachmittag ist das reinste Chaos und endet in der Eskalation. Kinder bespringen Voluntäre und werfen mit Teilen von Fließen um sich. Die Lage ist teilweise richtig gefährlich, Giuseppe verletzt sich am Daumen.
Abends gehe ich mit Bernadette in ein Restaurant. Der Kellner ist sehr freundlich und das Essen ist gut. Italienische Pizza schmeckt halt doch anders, als die in Tirol.
Außerdem besuchen wir noch eine richtig nette Bar. Die Musik ist super (endlich kein Reggea!) und durch Heizstrahler kann man sogar draußen richtig gemütlich zusammensitzen.

Bernadette hat mir für meine Wohnung einen Teppich und ein Rollwagerl geschenkt. Deshalb bauen wir das am Samstag auf und beginnen umzuräumen. Ich bin begeistert von ihren Innovationen und deshalb ziehen wir nochmals los. Ich kaufe noch ein Rollwagerl fürs Bad, Wäschekluppen, eine kleine Magnet-Pinnwand, ein super cooles 1995er Backstreetboy-Poster, eine aufblasbare Giraffe (die steht jetzt im Wohnzimmer und heißt Speedy Gonzalez),...

Wir räumen fast alles um und ich bin richtig froh, dass Bernadette einfach ein "Einrichttalent" hat. Mein Teil des Raumes sieht jetzt nicht nur besser aus, es ist auch richtig praktisch. Außerdem kaufen wir noch Müllsäcke für die Faschingsfeier am Dienstag. Was ich daraus bastle? Ein Nonnenkostüm natürlich: das ist wirkungsvoll, dafür aber billig.

Am Nachmittag zeige ich Bernadette noch ein bisschen die Stadt: Teatro Massimo, die Kathedrale und das Politeama. Eigentlich möchten wir auch an diesem Abend wieder ausgehen, aber weil wir müde sind und vor allem, weil Bernadette halb krank ist, beschließen wir zuhause zu bleiben. Wir gammeln ein bisschen in ihrem Hotelzimmer und quatschen noch ein letztes Mal.

Heute Sonntag frühstücken wir noch in einer Bar und ich begleite Bernadette zum Bahnhof.
Ihr Flieger geht um halb 4. Den restlichen Tag verbringe damit, meinen Blog zu erneuern, Fotos auszusortieren, Wäsche zu waschen, Hausübung zu machen,...
Nun werde ich bald ins Bett gehen, weil morgen muss ich wieder zum Sprachkurs und zur Arbeit "uffff". Wo ist das Wochenende geblieben?

Foto Nachtrag: Weihnachten 09 - Feber 10















Da ich ja das Kabel zur Datenübertragung der Digitalkamera daheim vergessen habe, gibt es hier einen kurzen Nachtrag der Fotos zwischen Weihnachten 09 und Feber 10.

Samstag, 6. Februar 2010

Das Paradies für Arnold Fleisch :)

Der Samstag wird wieder einmal zum Haushaltstag erklärt: Küche, Zimmer und Bad putzen, einkaufen, kochen...
Am Abend schauen wir noch einen Sprung in der "Taverna Azzurra" vorbei. Da es an diesem Abend aber immer wieder regnet, ist nicht viel los.
Da wir trotzdem spät nachhause kommen, wird der Sonntag zum Gammeltag: Musik hören und lesen sind die Hauptbeschäftigungen. Ich habe mir ein italienisches Buch gekauft, verstehe aber kaum ein Wort. Hoffentlich bin ich am Ende meines EFD in der Lage, das Buch zu lesen und - noch viel wichtiger - zu verstehen!

Am Mittwoch bekomme ich Nachricht, dass mir die Mama ein Packtl geschickt hat. Leider war keiner zuhause und ich soll es im Postamt abholen. In Italien wird das Packerl aber nicht ins nächste Postamt gebracht, sondern über 4 Kilometer von meinem Haus entfernt gelagert! :( *grrr*

Donnerstag und Freitag arbeiten wir wieder im Hort. Die Kinder sind nicht ganz so "aufgedreht" wie letzte Woche, trotzdem ist es wieder einmal Chaos pur. Dieser Tage wird auch noch unser Boiler kaputt und wir haben nur eine Dusche.

Das Wochenende startet am Freitag mit gemütlichem Beisammensitzen im Haus der anderen Freiwilligen. Auch 2 Freiwillige die in "Dipingi la pace" arbeiten und Palermitaner sind, gesellen sich zu uns.

Am Samstag steh ich schon um 9 auf (ja... auch das gibt's). Ich muss zur Post marschieren um mein Packerl abzuholen. Nachdem ich dank Google Maps den Weg ganz gut gefunden habe (hat aber trotzdem über eine Stunde gedauert, dorthin zu kommen), steh ich kurz vor der "Erfahrung Post".
Ich frage mich irgendwie durch, frage mich, seit wann ich sizilianischen Dialekt verstehe und bekomme nach über einer Stunde endlich meine Post ausgehändigt. Hier in Palermo läuft alles nach seiner eigenen Uhr... die Postbeamten sind zwar nett, aber alles dauert eine Ewigkeit. Der Mann vor mir, wartet über eine halbe Stunde um dann zu erfahren, dass sich sein eingeschriebener Brief in einem Postamt am anderen Ende der Stadt befindet. (steht doch eh auf dem Abholschein ^^)
Um nachhause zu gelangen, beschließe ich einen Umweg zu machen und mir wieder einmal das Meer anzuschauen. Das habe ich ja hier erst einmal gemacht.
Fast zuhause angekommen, setze ich mich ans Ufer und öffne mein Paket. Das ist richtig cool :)

Nachmittags treffe ich mich noch mit meinen Tandem-Partnern und richte anschließend alles für morgen her. Bernadette wird mich besuchen kommen und ich muss noch waschen, Hausübung machen und putzen :) Aber ich freu mich schon...